unvergleichlich
Der frühe Vogel, nein, es handelt sich hier nicht um Helge Schneider, fängt den Wurm. Es ist aber eigentlich auch nicht der Gockel, um den es geht, sondern eine außergewöhnliche Frau: Ydessa Hendeles, 1948 in Marburg geboren, ist Kunsthistorikerin und Künstlerin, eine international bekannte Sammlerin und Ausstellungskuratorin der von ihr 1988 in Toronto gegründeten Ydessa-Hendeles-Foundation.
Hendeles’ eigenwillige Arbeiten entziehen sich dem gängigen Bild von künstlerischer und kuratorischer Tätigkeit. Sie stellt ihre Installationen, die in Deutschland zuerst 2003 im Haus der Kunst in München zu sehen waren, aus Objekten ihrer ständig wachsenden Sammlung zusammen, kombiniert zeitgenössische Kunstwerke unterschiedlichster Medien mit historischen und dokumentarischen Fotografien, auch mit privaten Objekten – Teddybären zum Beispiel.
Ydessa Hendeles reflektiert ihre persönliche und die nationale Geschichte des 20. Jahrhunderts: Sie wuchs als einziges Kind jüdischer Eltern, die den Holocaust überlebten, in Kanada auf, lernte auch dort den Antisemitismus kennen. Bis 1988 betrieb sie the ydessa hendeles gallery, die bis heute erfolgreichste Vertretung für kanadische Künstler wie Jeff Wall, Jana Sterbak, Ken Lum oder Rodney Graham.
Auf eigenen Wunsch wird die Künstlerin-Kuratorin im Herbst eine Installation im Kunstverein ihres Geburtsortes zeigen, die vielschichtige Bezüge auf ihre frühe Kindheit und die Kulturgeschichte der Stadt Marburg nehmen wird. Unbedingt empfehlenswert!
- Ydessa Hendeles Marburg! The Early Bird!
- 22. Oktober bis 9. Dezember 2010
- Marburger Kunstverein e.V.
- Gerhard-Jahn-Platz 5, Marburg
- Telefon 06421 / 258 82
- Öffnungszeiten Di – So 11– 17 Uhr, Mi 11– 20 Uhr
- www.marburger-kunstverein.de