… und wols
In Berlin geboren und aufgewachsen in Dresden, übersiedelte der legendenumwobene Künstler 1932 nach Paris. Dort arbeitete er zunächst als professioneller Fotograf im intellektuellen Umfeld der Surrealisten und begann nach Kriegsausbruch, während der Haft in verschiedenen Internierungslagern, zu zeichnen. Seine filigranen, eher noch surreal-skurrilen Aquarelle wurden zu dieser Zeit in den USA bereits ausgestellt. 1945 kehrte Wols mit seiner Familie nach Paris zurück und entwickelte dort seine gegenstandslose Malerei, die, verstörend neu, unter den Begriffen Informel und Tachismus bekannt wurde.
Während Wols’ Œuvre, nach der Gemäldeausstellung 1947 bei René Drouin an der Pariser Place Vendôme, mit fulminanter Resonanz in Frankreich, Italien und den USA erkannt wurde, setzte die öffentliche Rezeption seiner Arbeiten in Deutschland wesentlich erst nach seinem frühen, tragischen Tod 1951 ein. Seine wenig glamouröse als vielmehr von schwierigen Verhältnissen geprägte Vita trugen zu einer Mythifizierung seiner Person wie auch seines Werkes bei.
Die kritische Würdigung seiner, auch auf die deutschen Avantgarden enorm einflussreichen Kunst ist anlässlich seines 100. Geburtstages im vergangenen Jahr intensiviert worden. Nach umfassenden Ausstellungen in Bremen, Dresden, Wiesbaden und den USA bereitet die Neue Galerie in Kassel eine komprimierte Schau mit dem Schwerpunkt auf der letzten Schaffensphase von 1945 bis 1951 vor. In dieser Zeit entstanden nicht nur das gesamte malerische Werk mit 90 Gemälden, sondern auch sämtliche Druckgrafiken.
Der zweite Akzent wird auf der Wols-Rezeption bei den documenten 1 und 2 liegen, wo der Künstler jeweils mit großen Werkkomplexen von Kurator Werner Haftmann als Wegbereiter der Moderne präsentiert wurde.
- WOLS – Aufbruch nach 1945
- 14. März – 15. Juni 2014
- mhk Neue Galerie
- Schöne Aussicht 1
- 34117 Kassel
- Telefon 0561 / 316 80 - 400
- Öffnungzeiten Di – So, 10 – 17 Uhr, Do 10 – 20 Uhr
- www.museum-kassel.de