Nadine Fraczkowski
Geboren 1977
Reisestipendium der Hessischen Kulturstiftung 2011/2012:
USA
Mit den Codierungen von Jugend- und Subkulturen beschäftigt sich die Fotografin Nadine Fraczkowski schon seit ihrem Studium, das sie an der HfG Offenbach absolviert hat. Bereits ihre Diplomarbeit im Fach Visuelle Kommunikation, der Fotografieband Hotel Dieu, wurde von dem jährlich stattfindenden Wettbewerb der deutschen Fotografieakademien Gute Aussichten – Neue Deutsche Fotografie 2005 ausgezeichnet.
Mit einem Reisestipendium der Hessischen Kulturstiftung hat Fraczkowski ein Jahr in den USA verbracht, um dort die Lebenssituationen von gleichgeschlechtlichen Partnern und Lebensgemeinschaften zu untersuchen. Ziel ihrer Reisen waren diejenigen Staaten, in denen Homosexualität offiziell nicht geduldet wird. Nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in New York ist Nadine Fraczkowski von Los Angeles aus mit dem Auto durch quer durch das Land gereist, mit längeren Stationen in Utah, Arizona und Texas: „Schon lange beschäftige ich mich mit (hetero)normativen Strukturen, Subkulturen und deren Mechanismen. Ich finde es immer wieder faszinierend, welche Zeichen und Lebensweisen Menschen unabdinglich und immer wieder erneut entwickeln, besonders wenn sie sich mit einer bestimmten Gruppierung identifizieren können. Die Erkenntnis ist immer wieder die Gleiche: Alles ist relativ. Jede ‚Norm’ und jedes ‚Zeichen’ verliert bzw. verändert seine Bedeutung, sobald es sein Ursprungsterrain verlässt. Dieser Übergang interessiert mich auch in meiner fotografischen Arbeit sehr.“
Während dieses Reiseprojekts sind verschiedene fotografische Serien, u.a. von Orten in den lokalen cruising areas und über die in den USA verbreiteten Wohnmobile entstanden. Eine Publikation zu ihren Stipendiumsarbeiten ist in Vorbereitung.