Anna Kerstin Otto
Geboren 1972
Reisestipendium der Hessischen Kulturstiftung 2013/2014:
Los Angeles, USA
Die in Frankfurt am Main lebende Künstlerin hat die USA größtenteils mit dem Auto erkundet. Sie ist von New York aus über Pennsylvania, Illlinois und Ohio nach Chicago gefahren, von dort nach Las Vegas geflogen und dann weitergereist durch Arizona, Utah und Nevada an die Westküste, von San Francisco nach Los Angeles. Sie interessierte die Erfahrung der vernetzten Weite dieses Landes, die mit Highways durchzogenen riesigen Entfernungen, die, wie sie berichtet, „viel stärker als Linien wahrnehmbar (sind) als in Europa. Die Bewegung durch die Bundesstaaten ist wie ein ständiger Rhythmus, wie ein Song. Es ist ein ständiger Rhythmuswechsel zwischen Geschwindigkeit, Zeitzone, Höhen und Tiefen und Melodien.“
Anne Kerstin Otto hat sich in den Staaten mit visuellen Strukturen wie Architektur, Straßen, Landschaften und auch theatral-choreografischen Methoden beschäftigt, sie hat Tänzer und Musiker getroffen. Ihre Fotografien, Sound- und Textsammlungen dienen ihr als Ausgangsmaterial für eine multiperspektivische Inszenierung von Erfahrung, Zeit, gesellschaftliche Realität und Fiktion; bisher sind eine Serie von Gemälden, die Moving Capsuls, sowie Skulpturen, Memory Stripes und Lassos, entstanden, die in eine perfomative Installation eingebunden werden. Ottos künstlerische Vorgehensweise als auch ihre Arbeiten kennzeichnen die Frage nach einer sich immer weiter verdichtenden Multirealität, die sich aus der Wiederholung, Verbindung und Vernetzung von Farb- und Materialüberlagerungen herausschält und sichtbar wird.