Hendrik Zimmer
Geboren 1973
Reisestipendium der Hessischen Kulturstiftung 2011/2012:
Papua-Neu Guinea
Der Frankfurter Künstler Hendrik Zimmer arbeitet mit gefundenem Material, aus dem er seine meist großformatigen Collagen und Skulpturen entwickelt. Aus heruntergerissenen Werbeplakaten beispielsweise entstehen, aufgezogen auf Holz, Leinwand und Blech, dort übermalt, geschichtet, collagiert, neue Bilder. Auch für seine Skulpturen verwendet Zimmer Werkstoffe, die, wie etwa Außenbeschichtungen aus der Autoindustrie, ursprünglich nicht aus dem künstlerischen Fundus stammen. Aufgezogen auf gefaltene und zerbeulte Aluminiumbleche stehen die Objekte raumgreifend zusammen und weisen aus dem musealen Kontext hinaus auf die Frage nach dem Bild in der medialen Gegenwart.
Auch Hendrik Zimmer hatte sich mit einem Reiseprojekt für Papua-Neuguinea beworben; er hat sich eingehend mit dem Auswanderer und Sozialutopisten August Engelhardt (1875-1919) beschäftigt, der sich 1902 auf der Insel Kabakon, damals Deutsch-Guinea, einkaufte und im Kontext der Lebensreformbewegung die Aequatoriale Siedlungsgemeinschaft Sonnenorden gründete.
Im Oktober 2011 sind beide Künstler dann gemeinsam nach Papua-Neuguinea gereist und haben unter teils abenteuerlichen Bedingungen den Archipel im Pazifik erkundet. Die starken Eindrücke und Erfahrungen dieser Reise – unter anderem gehörte dazu auch das Kauen von Betelnüssen -, werden sie noch lange Zeit begleiten. Hendrik Zimmer bereitet eine Einzelausstellung mit Produktionen zu dem Stipendiumsprojekt vor.