planten un plomen
Gartenbibliothek Herrenhausen
Ananas, Palmen, Orchideen – die Requisiten zu Südseeträumen findet man ja bekanntermaßen nicht nur an den Originalschauplätzen, sondern auch in heimischen Gewächshäusern und Wellnessoasen. Der Anbau exotischer Pflanzen wurde schon während der großen überseeischen Forschungsreisen im 18. und 19. Jahrhundert ein wesentlicher Bestandteil europäischer Garten- und Repräsentationskultur.
In Deutschland gehörten die königlichen Gärten von Schloss Herrenhausen, seit 1666 Sommerresidenz der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, zu den herausragenden höfischen Gartenbauzentren. Sehr schnell entwickelte sich die barocke Anlage zu einer bestens sortierten Sammlung tropischer Obst-, Gemüse- und Zierpflanzen, die nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen betrieben wurde. Die in Herrenhausen tätigen Gartenexperten machten aber nicht nur in der Praxis Furore – sie trugen nebenbei über 300 Jahre auch noch eine spektakuläre Bibliothek mit botanischer Fachliteratur zusammen.
Mit der Unterstützung der Hessischen Kulturstiftung und weiterer Förderer konnte diese historische Sammlung an Büchern, Zeichnungen, Handschriften und Plänen zu Botanik, Garten- und Obstbau gesichert werden. Die rund 3000 Werke gehen – aufgeteilt nach inhaltlichen Schwerpunkten – in die Bestände der Frankfurter Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, der Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek in Hannover und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar ein.
Viele der prachtvollen Bände aus dem Frankfurter Konvolut können Sie vor Ort einsehen und in der Jubiläumsausstellung der Universitätsbibliothek 2009 besichtigen.
- Königliche Gartenbibliothek Herrenhausen
- Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
- Bockenheimer Landstraße 134–138, 60325 Frankfurt am Main
- Telefon 069 / 79 83 92 05
- www.ub.uni-frankfurt.de