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Mit seiner fast hundertjährigen Geschichte ist das Bildarchiv Foto Marburg vielen sicherlich ein Begriff: Hervorgegangen aus der 1913 gegründeten Lehr- und Forschungssammlung des Kunst­geschichtlichen Instituts der Marburger Universität gehört das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg mit derzeit rund 1,7 Millionen fotografischen Originalen zu den international größten Fotoarchiven für europäische Kunst und Architektur.

Die Bestände, deren älteste aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts datieren, umfassen kunstgeschichtliche Dokumentaraufnahmen auf Glasplatten und Filmen jeden Formats; sie sind weitgehend digitalisiert und werden zur wissenschaftlichen und allgemein öffentlichen Nutzung bereitgestellt. 2009 wurde das Bildarchiv organisatorisch aus dem Verbund mit den Fachbereichen Kunstgeschichte, Germanistik und Kunstwissenschaften herausgelöst und ist seither als zentrale Dokumentations- und Forschungseinrichtung der Philipps-Universität tätig.

Die Hessische Kulturstiftung fördert in diesem Jahr für das Dokumentationszentrum den Ankauf eines Werkkomplexes der in Frankfurt lebenden Fotografin Waltraud Krase (*1939). Krases sachliche, dennoch außergewöhnliche Architekturbeschreibungen sind seit den 1970er Jahren zahlreich publizierte Zeugnisse zeitgenössischer Baugestaltung. Die jetzt erworbenen 25 000 Medieneinheiten aus ihrem Œuvre enthalten neben den Schwerpunkten Frankfurt und Hessen Bauwerke von bekannten Architekten aus vielen europäischen und außereuropäischen Ländern, die in Bildgruppen mit weiterführenden Dossiers zusammengefasst sind. Nach der wissenschaftlichen Erschließung und Digitalisierung des neuen Bestandes wird diese wichtige Dokumentation zur Architektur der Gegenwart auf der Online-Datenbank des Bildarchivs recherchierbar sein.