Prehn´sches Kabinett, HMF, Foto: Horst Ziegenfusz
Kasten 25 ©
Kupferstich, London, British Museum, Reg. No. D,5.167
Jan Saenredam nach Hendrik Goltzius: Der Sündenfall, 1597 ©



archiv

Das Gemäldekabinett des Konditormeisters Johann Valentin Prehn (1749 – 1821) gehört zu den Grundsteinen des Frankfurter Historischen Museums. Als solcher ist sie schon seit Jahrzehnten ein außergewöhnlicher Teil der Schausammlung des Hauses. Neben 38 großformatigen Bildern besteht das Prehn’sche Erbe aus rund 800 kleinen und kleinsten Gemälden, Kupferstichen, Bildfragmenten und Dekorationselementen, angeordnet in 32 hölzernen Klappkästen. Die dicht an dicht montierte Miniaturengalerie geht auf den Sammler selbst zurück. Prehn hatte diese Form der Aufbewahrung entwickelt und für die meisten der Bildchen auch die sorgfältig vergoldeten Rahmen hergestellt: aus Tragant, einem von Konditoren verwendeten Verdickungsmittel.

Angekauft hat der erfolgreiche Handwerksmeister vieles: vor allem Originale, aber auch Kopien und graphische Blätter aus der niederländischen Schule, von deutschen Künstlern des 17. und 18. Jahrhunderts, aus der altdeutschen Malerei und der italienischen Schule. In seiner Sammlung gut vertreten sind darüber hinaus Künstler aus dem Frankfurter Raum, wie etwa Schütz, Morgenstern, Urlaub und Hirt, sowie einige weniger bekannte Namen. Für die kulturhistorische Forschung ist das Prehn’sche Kabinett in vielerlei Hinsicht eine wahre Fundgrube. Neben den berühmten Sammlungen des Frankfurter Großbürgertums und Stadtadels bietet es bestes Quellenmaterial zur Untersuchung bürgerlicher Sammler- und Auftraggebertätigkeit, über den Frankfurter Kunstmarkt zur Goethezeit und nicht zuletzt natürlich zu Fragen der kunsthistorischen Zuordnung.

Das Historische Museum Frankfurt hebt diesen Schatz derzeit in einer umfassenden wissenschaftlichen Bearbeitung des kompletten Prehn-Bestandes, die u. a. von der Hessischen Kulturstiftung unterstützt wird. Sämtliche Einzelwerke werden dazu analysiert, auch technologisch untersucht und restauriert werden. Die Ergebnisse werden voraussichtlich 2015 in einem umfassenden Bestandskatalog in Buchform und als Datenbank erscheinen. Den spannenden Arbeitsprozess können Sie inzwischen schon bald online auf der Webseite des Historischen Museums Frankfurt verfolgen.

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  • Fahrtor 2
  • 60311 Frankfurt am Main
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