botschaft
Zum Reformationsjahr trägt die nordhessische Stadt Frankenberg und der Kreis Waldeck-Frankenberg eine Ausstellung bei über eine lokale Künstlerpersönlichkeit des frühen 16. Jahrhunderts, in der bildsprachliche Konzepte im Zusammenhang mit der sich ausbreiteten Reformation gezeigt werden sollen.
Der 1500 in Frankenberg geborene Bildhauer Philipp Soldan führte nach einer Ausbildung im Franziskanerkloster Meiterdorf eine eigene Werkstatt im Ort. Sein umfangreiches plastisches Werk in Holz, Stein und Eisenguss umfasst unter anderem bauplastischen Schmuck an Bürger- und Herrenhäusern in der Region, die Ratsherrenbank und Knaggen für das 1509 neu erbaute Rathaus Frankenbergs, geschnitzte Balkenköpfe für die Kirchengemeinde und auch Grabdenkmäler, die Soldan im Auftrag des Landgrafen Philipp von Hessen für Philippstein in Haina schuf. Die immer signierten Arbeiten werden in der aktuellen Forschung als weit über die Region hinaus wirkend eingeordnet, seine geschnitzten Figuren zählen zu den bedeutendsten Denkmälern der Renaissance in Deutschland.
In der Ausstellung, die von einem externen Kuratorenteam in Zusammenarbeit mit dem Marburger Institut für geschichtliche Landeskunde und weiteren Geschichtsvereinen vorbereitet wird, werden noch erhaltene originale Eisengussplatten zur Verwendung zum Beispiel an Türen, Bronzeskulpturen sowie Bauplastik aus Stein und Holz zu sehen sein. Auf drei historische Orte verteilt wird die Schau das Lebenswerk Philipp Soldans, der wohl um 1569 gestorben ist, in das kunsthistorische und gesellschafts-politische Umfeld seiner Zeit einbinden.
- Philipp Soldan – Bildhauer der Reformation
- 16. Juli – 31. Oktober 2017
- Kreisheimatmuseum und Galerien im Refektoriumsflügel
- Haus am Geismarer Tor
- Rathaus Frankenberg, Schirn
- www.museen-in-hessen.de