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Stark behaart, immer weinselig, manchmal gehörnt, behuft oder mit übergroßen Geschlechtsteilen versehen, ziehen die Satyrn durch die Kunstgeschichte. Die Wesen zwischen Tier und Mann gehören in der griechischen und römischen Mythologie zum Gefolge des Dionysos, sie teilen Wein und Gesang mit weiblichen Vertreterinnen des Unzivilisierten, den Mänaden oder Bacchantinnen.
Das kleine Bruststück eines Satyrs, das wir Ihnen vorstellen möchten, ist ein frühes Holzschnitzwerk von Christian Daniel Rauch (1777–1857). Er gilt gemeinsam mit Gottfried Schadow, dessen Schüler er war, und Reinhold Begas als einer der führenden deutschen Bildhauer des 19. Jahrhunderts. Der erst zwanzigjährige Rauch hat seinen Satyr in der zeitgemäßen, formal strengen Antikenrezeption gehalten. Im Detail jedoch sind der Kopf mit den prägnanten Hörnern und Eselsohren als auch die Schulter- und Brustpartie dem Spätbarock entsprechend sehr lebendig ausgearbeitet. Die noch in den Ausbildungsjahren entstandene Büste wurde für das Christian Daniel Rauch-Museum in seiner Geburtsstadt Bad Arolsen erworben und ergänzt die dortige Sammlung um eines der seltenen Frühwerke des Künstlers.
- Christian Daniel Rauch (1777 – 1857)
- Satyr, 1796/97, Holz, gefasst, H 56 cm
- Museum Bad Arolsen
- Schloßstraße 30
- 34454 Bad Arolsen
- Telefon 05691 / 62 57 34
- Öffnungszeiten Mi – Sa 14 – 17 Uhr, So 11 – 17 Uhr und n.V.
- www.museum-bad-arolsen.de