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Einer Polit-Pop-Ikone der 1960er Jahre gilt die Frühjahrsausstellung der Schirn Kunsthalle Frankfurt: Eugen Schönebeck, geboren 1936 in Dresden, studierte in den 50er Jahren an der Hochschule für bildende Künste in Westberlin. In seinen zwischen Abstraktion und Figuration angesiedelten expressiven Bildern beschäftigte er sich vor allem mit revolutionären Übervätern wie Lenin, Mao Tse-Tung, dem berühmten sowjetischen Jagdpiloten im Zweiten Weltkrieg Alexei Petrowitsch Maressjew, später auch mit Kulturgrößen wie Boris Pasternak, Wladimir Majakowski oder dem Lyriker Jewgeni Jewtuschenko. Zusammen mit Georg Baselitz, mit er seit 1957 befreundet war, verfasste Eugen Schönebeck 1961/62 die Pandämonium-Manifeste I und II, eine Kritik an den in der Nachkriegszeit vorherrschenden Stilen Informel und Tachismus. Danach beendeten sie ihre Freundschaft. Schönebeck setzte sich früh als einer der ersten deutschen Nachkriegskünstler mit den Erfahrungen und traumatischen Verlusten des Zweiten Weltkriegs auseinander. Seine Begeisterung für die kommunistische Utopie und den heldenhaften Kampf um (eigene) Visionen schloss auch sein Selbstverständnis als Künstler ein. 1966 beendete Schönebeck seine künstlerische Praxis radikal, überzeugt davon, alles gesagt zu haben.
Seine in lediglich zehn Jahren entstandenen rund 800 Zeichnungen und 80 Gemälde sind in internationalen Sammlungen vertreten und seither auch immer wieder ausgestellt worden. Die Frankfurter Gesamtwerkschau wird in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler erstmals fast alle erhaltenen Leinwandgemälde und rund 30 Arbeiten auf Papier vorstellen.
- Eugen Schönebeck. 1957 – 1967
- 22. Februar bis 15. Mai 2011
- Schirn Kunsthalle Frankfurt
- Römerberg
- 60318 Frankfurt am Main
- Telefon 069 / 299 88 20
- Öffnungszeiten Di, Fr – So 10 – 19 Uhr, Mi, Do 10 – 22 Uhr
- www.schirn.de