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per kirkeby
FLUXUS ist in Kassel: Der promovierte Geologe und vielseitige Künstler Per Kirkeby (*1938) ist international einer der bekanntesten Vertreter der dänischen Gegenwartskunst und auch in unseren Breiten gut bekannt: Er lehrte viele Jahre an der Kunstakademie in Karlsruhe und an der Städelschule in Frankfurt am Main, seine Backsteinskulptur vor der Deutschen Nationalbibliothek ist in täglichem Gebrauch.
Schon während seiner naturwissenschaftlichen Ausbildung und Forschungsarbeit wandte sich Kirkeby Mitte der 1960er Jahre der Kunst zu, veranstaltete Happings mit Fluxus-Aktivisten wie Charlotte Moorman, Joseph Beuys und Nam June Paik, drehte Filme, wurde Maler, Bildhauer, Architekt, Schriftsteller. Darüber hinaus arbeitet der mehrfache documenta- und Venedig Biennale-Teilnehmer mit druckgrafischen Techniken, unter freiem Himmel in direkter Auseinandersetzung mit seinen zentralen Themen Natur und Landschaft. Diesem weniger bekannten Werkkomplex Kirkebys widmet die Graphische Sammlung der Museumslandschaft Hessen Kassel über die Sommermonate eine Ausstellung, die, vorrangig bestückt aus eigenem Bestand, die Bandbreite seiner teils großformatigen Radierungen vorstellt. Die rund 150 ausgewählten Werke reichen von frühen, kleinen Reiseradierungen aus verschiedenen Grönlandexpeditionen bis zu metergroßen, mit der Schleifmaschine bearbeiteten Druckplatten. Darin treten figürliche, topografische und geologische Formationen ebenso in Erscheinung wie auch sich überlagernde Erinnerungsbilder und andere Sinnschichten. Neben einer detaillierten kunstwissenschaftlichen Bearbeitung der Kirkebyschen Druckgrafik bietet die Schau einen Überblick über die historische Entwicklung der Radierung sowie einen Exkurs zur grafischen Arbeit seines jüngeren Kollegen Olafur Eliasson.
- Neuland. Per Kirkeby – Radierungen
- Bis 12. August 2012
- Museum Schloss Wilhelmshöhe mhk
- Schloss Wilhelmshöhe
- 34131 Kassel
- Öffnungzeiten Di – So 10 – 17 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr
- Telefon 0561 / 3 16 80 0