Mit den von Nicole Guirand gefertigten Handpuppen und improvisiertem Spiel am Rande von Demonstrationen erklärte der Frankfurter Künstler Vollrand Kutscher Passanten die Anliegen der Protestierenden. Freie Universität, Universitätsarchiv FU Berlin, APO-Archiv, Berlin / Foto: Uwe Dettmar © Vollrad Kutscher, Frankfurt am Main / Foto: Uwe Dettmar
Nicole Guirand ©
Foto: © Barbara Klemm, Frankfurt am Main
Barbara Klemm: Studenten gegen Polizisten bei einer Demonstration in Frankfurt am Main, 1969 ©
Typische, mit politischen Statements selbst gestaltete Umhängetasche
Plakat: SDS. Alle reden vom Wetter. Wir nicht., 1976 ©

re-visited ll
Die 68er

Kurze Sommer sind in unseren Breiten bedauerlicherweise keine Seltenheit; als erinnerungswürdig, schon gar für das kollektive Gedächtnis, erweisen sich nur sehr wenige. Vielleicht hatte zuletzt der Fußball-Sommer 2006 entsprechende Qualitäten?

Unbestritten ereignisreich und der erneuten Reflexion wert sind die Sommermonate 1968 fortfolgende. Die damals von Studentinnen und Studenten an deutschen, französischen und auch der Prager Universitäten initiierten Proteste setzten einen weit reichenden gesellschaftlichen Mentalitätswandel in Gang. 40 Jahre danach wird über die Effekte der wahrscheinlich wichtigsten ­Zäsur in der deutschen Nachkriegsgeschichte vielerorts heftig ­gestritten.

Die einzige umfassende Ausstellung im deutschsprachigen Raum hat das Historische Museum Frankfurt vorbereitet, dessen Ausbau und Neukonzeption Anfang der 1970er Jahre selbst im Kontext des kulturpolitischen Aufbruchs stand. Im Lernort contra Musentempel werden in acht Abteilungen zentrale Themen wie die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, Bildung und betriebliche Mitbestimmung, Umweltschutz, Wohn- und Lebensformen, Geschlechterrollen und auch die Fragen um politische Aktionsformen und Gewalt kritisch diskutiert. Die u. a. von der Hessischen Kulturstiftung und der Kulturstiftung des Bundes geförderte Schau sollte für Denk- und Gesprächsstoff sorgen – den ganzen Sommer über!

  • Die 68er. Kurzer Sommer – lange Wirkung
  • Bis 31. August 2008
  • Historisches Museum Frankfurt
  • Saalgasse 19, 60311 Frankfurt am Main
  • Telefon 069 / 212-355 99
  • Öffnungszeiten: Di–So 10–18 Uhr, Mi 10–21 Uhr
  • www.historisches-museum.frankfurt.de
Abonnieren Sie den maecenas, das Magazin der Hessischen Kulturstiftung.