reformpolitik
Weiterwandernd in den Bergpark, mit Landschaft rechts und links, können Sie im Schloss Wilhelmshöhe sowohl die Rembrandt-Bestände mal wieder ansehen als auch die deutschen Künstlerkollegen Lukas Cranach den Älteren (1472 – 1553) und dessen Sohn Lukas (1515 – 1586) eingehend studieren. In der Sonderausstellung der Museumslandschaft Hessen Kassel und der Stiftung Schloss Friedenstein / Gotha in Zusammenarbeit mit der Klassik Stiftung Weimar, der Wartburg-Stiftung Eisenach und der Universitäts- und Forschungsbibliothek Erfurt / Gotha werden anlässlich der seit 2008 laufenden Lutherdekade die Cranachschen Bildproduktionen im Kontext zeitgenössischer Kommunikationssysteme vorgestellt. Für die zuvor im Herzoglichen Museum in Gotha gezeigte Schau wurden erstmals in der breit vorhandenen Cranachrezeption Bildwerke der Malerfamilie unter dem medienwissenschaftlichen Aspekt der gezielten Propaganda im historischen Umfeld untersucht.
Der Maler und Grafiker Lukas Cranach d. Ä. avancierte in enger Verflechtung von Kunst, Politik und Religion zu einem der bekanntesten Künstler des 16. Jahrhunderts. Mit besten Kontakten zu Martin Luther, dem sächsischen Hof und Kaiser Karl V. entwickelte er und seine später von seinem Sohn weitergeführte Werkstatt eine neue, protestantische Ikonografie. Seine religiösen Sujets, wie etwa die Tafel Gesetz und Gnade von 1529, oder die berühmten Lutherporträts lieferten visuelle Inszenierungen reformatorischer Glaubensinhalte und politischer Protagonisten, die auch im Holzschnitt, dem maßgeblichen Print- und Massenmedium des 16. Jahrhunderts, Verbreitung fanden.
Die hessisch-thüringische Kooperationsausstellung kann auf hervorragende eigene Bestände sowohl in der Malerei als auch für das druckgrafische Werk der Cranachfamilie und -werkstatt zurückgreifen. Neue Zugänge zu diesen Sammlungen und der Wirkungsgeschichte der Künstlerfamilie Cranach in der Reformationszeit sind versprochen.
- Bild und Botschaft
- Cranach im Dienst von Hof und Reformation
- Bis 29. November 2015
- mhk Museum Schloss Wilhelmshöhe
- Schlosspark 1, Kassel
- Telefon 0561 / 31 68 00
- Öffnungszeiten Di – So, feiertags 10 – 17 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr
- www.museum-kassel.de