Buck Anthony Ellison
Geboren 1987
Reisestipendium der Hessischen Kulturstiftung 2017/2018:
Ostküste der USA
In seinen inszenierten Fotografien der letzten Jahre setzte sich Buck Ellison mit dem Lebensstil der kalifornischen Oberschicht und ihren soziokulturellen Privilegien auseinander. Sein Gesellschaftsporträt zeigt meist junge weiße Menschen in ihrem häuslichen, stets aufgeräumten Umfeld, beim Kochen gesunder Mahlzeiten oder beim Einkauf von Luxusprodukten. Doch erzeugen diese scheinbar makellosen Bilder beim Betrachter ein Unbehagen, das an der angeblichen Perfektion und Stärke der amerikanischen Elite zweifeln lässt.
Während seines Reisestipendiums widmete sich Ellison unter dem Arbeitstitel Daughters fotografisch dem Ballsport Lacrosse. Ursprünglich wurde Lacrosse von den amerikanischen Ureinwohnern als Vorbereitung auf kriegerische Auseinandersetzungen gespielt, heute gilt es als Elitesportart der amerikanischen Oberschicht. Buck Ellison, der 2014 als Meisterschüler bei Prof. Willem de Rooij sein Studium an der Städelschule in Frankfurt abschloss, konzentrierte sich auf die jeweilige Damen-Liga verschiedener ostamerikanischer Internate, insbesondere der Hotchkiss School in Connecticut. Der Künstler möchte diese kulturelle Aneignung als Teil der amerikanischen Geschichte sichtbar machen und zugleich Rollenklischees hinterfragen. Zu dem Projekt ist eine Publikation in Vorbereitung.
2017 waren seine Fotografien unter anderem in einer Einzelausstellung im Ausstellungsraum The Meeting in New York zu sehen, weitere Einzelausstellungen für 2018 sind in den Galerien The Sunday Painter, London, und Balice Hertling, Paris, geplant.