Gülsüm Güler
Geboren 1976
Reisestipendium der Hessischen Kulturstiftung 2009/2010:
Istanbul
Seit mehreren Jahren arbeitet die Fotografin Gülsüm Güler an einer Serie inszenierter Porträts von Menschen aus ihrer unmittelbaren Umgebung. Meist sind es Freunde und Bekannte, die in bis ins Detail arrangierten Wohnsituationen sitzend aufgenommen sind. Allen eigen ist eine herausfordernde und, je nach Standpunkt, abweisend bis unabhängig wirkende Haltung. Güler nennt ihre Modelle hater; sie nimmt damit Bezug auf einen Phänotypus, den sie als charakteristisch für ihre Generation beschreibt: demnach Personen, „die einen kritischen Umgang mit ihrer eigenen Umgebung und ihren Maßstäben pflegen. Sie hinterfragen, wägen ab und entscheiden sich dann meist dagegen.“
Mit ihrem Reisestipendium hat die inzwischen in Berlin lebende Städelschulabsolventin einen längeren Aufenthalt in Istanbul finanziert, um dort die Identitätssuche türkischer Thirtysomethings zu untersuchen. Die Publikation Haters Club mit 13 Fotoporträts von Menschen aus der Türkei und Deutschland ist 2011 erschienen.