Jörg Ahrnt
Geboren 1965
Reisestipendium der Hessischen Kulturstiftung 2005/2006:
Iran
1986–1994 Kunststudium an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach
Lebt und arbeitet in Offenbach
Künstlerische Medien: Zeichnung, Skulptur
Die Auseinandersetzung mit der traditionellen persischen Kunst und ihren ornamentalen Formen steht seit einigen Jahren im Zentrum der zeichnerischen Arbeit des Frankfurter Künstlers. Während seines Reisestipendiums setzte Jörg Ahrnt das interkulturelle Forschungsprojekt In Persern Büchern steht´s geschrieben fort, das er in Kooperation mit dem Reza Abbasi Museum, Teheran, dem Pergamonmuseum/Museum für Islamische Kunst, Berlin, und dem Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt 2006 einem internationalen Publikum vorstellte. Ausgangspunkt für seine Suche nach künstlerischen Zugängen zu der – aus europäischer Sicht – fremden Kultur waren die im Heidelberger Prinzhorn-Archiv aufbewahrten Zeichnungen von Ludwig Wilde (1865-?), der sich als Psychiatrie-Patient um die Jahrhundertwende mit der ornamentalen Bildsprache der islamischen Kunst beschäftigte. Ahrnt analysierte in eigenen Studien Wildes formale Zeichenstrukturen und recherchierte dessen Möglichkeiten zu einer Orient-Rezeption.
Aus diesem Interesse an interkulturellen Einflüssen heraus entwickelte Jörg Ahrnt eine weitere Arbeit, die auf einer farbigen Tuschzeichnung aus Tabriz (Persien, 14. Jh., Staatsbibliothek Berlin) basiert: Die persische und chinesische Stiltraditionen verbindende Flusslandschaft transformierte er in einem Entwurf zu einem geknüpften Teppich, der vor kurzem realisiert wurde, und in einer Gruppe von farbigen Tuschezeichnungen.