Jürgen Krause
Geboren 1971
Reisestipendium der Hessischen Kulturstiftung 2009/2010:
Japan
Jürgen Krauses künstlerische Arbeit ist nicht am Produkt orientiert, sie spricht vom – nicht nur künstlerischen – Tun, über Zeit, Sinnhaftigkeit, Leere. In ritualisierten, mit dem eigenen Körper vollzogenen Wiederholungen beschäftigt sich der in Frankfurt lebende Künstler mit üblicherweise wenig beachteten Dimensionen innerhalb der Vorstellungen von persönlichem, technischem und gesellschaftlichem Fortschritt.
Seit Jahren besteht Krauses tägliche Arbeit darin, aus der Hand Löcher in Papiere zu schneiden, möglichst kreisrund. Und ein Blatt Papier wieder und wieder zu grundieren, bis es zum „Stein“ wird. Über das Schärfen der Schneid- und Schnitzwerkzeuge für den späteren Gebrauch fokussiert der Künstler auch hier auf die vorbereitende Handlung als zentrale Leistung.
Mit seinem Reisestipendium hat er bei japanischen Messerschärfmeistern den langen Weg zur Kunst des Schleifens erlernt und begeht ihn seither täglich.