Katja Eydel
Geboren 1969
Residenzstipendium der Hessischen Kulturstiftung 2013/2014:
London
Für ihren Atelieraufenthalt in London wünschte sich die Fotografin Katja Eydel „neue Inspiration, Energie und durch die Auseinandersetzung mit einem neuen Umfeld, produktive Verschiebungen für meine eigene Arbeit. Nach einigen Jahren, in denen ich mich neben meiner künstlerischen Arbeit stärker in der Lehre engagiert habe, wäre ich sehr glücklich in eine Phase der Revision gehen zu können. Hierfür den Standort und den Kontext zu wechseln, sich selbst und die eigene Arbeit ein Stückweit „von außen“ betrachten zu können, wäre eine großartige Gelegenheit.“
Aus dieser Reflexion ist der Werkkatalog Schattenfuge / Shadow Gap (Sternberg Press, Berlin 2014) entstanden mit fotografischen Arbeiten der vergangenen Jahre, die Katja Eydels bisherige Bildproduktion positionieren. Die Publikation wurde im Herbst 2014 in London präsentiert. Die Arbeit an diesem Buch führte aber auch zu einer für sie neuen, mehr konzeptuellen Arbeitsweise in der Fotografie. Nach wie vor stehen Fragen der Identitätsbildung im Vordergrund, für die sie jedoch gefundenes Material nutzt und so ihre Untersuchungen sozialer und institutioneller Strukturen und Codierungen auf die Bildebene ausdehnt: „Gegenwärtig geht es also weniger darum, diese Aspekte aus den Abläufen heraus zu analysieren und in fotografischen Bildern einzufangen, sondern die Bildgebung des vorhandenen Materials sprechen zu lassen. Der gesetzte Fokus, die Konzentration auf Details und Ausschnitte erscheint überaus produktiv.“ So untersuchte Eydel etwa repräsentative Personendarstellungen im Kunstbetrieb auf ihre Kriterien und Parameter und sie hat zudem das Medium Fotografie um installative Umsetzungen erweitert. Dazu gehörte die Konzeption einer Ausstellung für das deutsche Haus, die ehemalige Botschaft der DDR, in London, die sich mit deren Baugeschichte befasste.